Neuigkeit vom 09.03.2022Hey Jetman
„Wag es, uns noch einmal ‚Hochzeitsband‘ zu nennen!“, droht Martin Krümmlings Blick für einen Moment.
Aber Hey Jetman sind auf so viele Weisen eben auch das. Nur dass ihr Programm eben aus einem Paralleluniversum kommt, aus modernen Versionen nie gehörter Riesenhits besteht. Man lässt sich in längst vergangene Dekaden noch einmal reinfallen und singt dann doch bei jedem
zweiten Refrain schon mit. Und findet sich in jemandes Arm, wenn die Ballade zündet. Wo das Frühwerk unsterblicher Helden heute vom Formatradio erstickt scheint und ihr Spätwerk zwischen Altersmilde und Altersstarrsinn unspannend rumexistiert, lassen sich Hey Jetman nicht beeindrucken. Sie setzen am Frühwerk an, nehmen es auseinander, setzen es neu zusammen. Ein Update ohne wasweißich Technobeat oder so. Eine Nostalgie ohne Stillstand. Ein tanzender Beat, ein beweglicher Bass, ein punktgenaues Allesandere.
Hätten Hey Jetman ihre Lieder vor dreißigvierzig Jahren geschrieben, sie kämen uns heute zu den Ohren raus. Aber hey, gute Nachrichten! Diese Lieder sind neu, klingen toll alt, was ist die Ungnade der späten Geburt? Man kann sich für teures Geld in großen Hallen auf harte Stühle setzen, um Phil Collins, Joe Jackson, Billy Joel beim Siechen zuzusehen – heyhey, der alte Besen kehrt noch und wenigstens war man mal dabei. Hey Jetman aber laden zum Tanz ein, sind quicklebendig und das Bier ist auch nicht so teuer. Und Bonus: Wer sich jetzt in sie verliebt, muss nicht morgen schon an ihrem Grab stehen.
Eventuell heiratet ihr ja sogar.