Neuigkeit vom 02.05.2022Bernhard Eder

Strahlend und glitzernd schweben die Gitarrenakkorde im verhallten Raum.
Leise mischen sich die Klänge eines Harmophon dazu, während Bernhard Eders
eindringliche Stimme von einer vermeintlichen Befreiung aus einer
Gefangenschaft erzählt. Denn selbst wenn man aus der jahrelangen Höhle ins
Licht tritt, findet man sich manchmal umgeben von inneren Mauern, die einen
trotzdem einsperren. Und doch blitzt ein Hoffnungsschimmer auf, wenn sich
Trompetentöne mit sanften Gitarrenfeedback und energischen
Synthesizer-Klängen zu einem hypnotischen Ende verdichten. Der
Eröffnungssong „Dmaj Song“, entstanden für ein Theaterstück über die
schottische Königin Maria Stuart, war Startpunkt für das neue Album
„Subterranean Echoes“ und gibt den melancholischen Grundtenor der Platte
vor. Es geht um Isolation und das Warten. Worauf, das wird hier
offengehalten. Ein Album, das ohne den harten Lockdown letztes Jahr nicht
entstanden wäre.

Verborgen und „unterirdisch“ in den eigenen vier Wänden ist ein Werk
entstanden, das intimer nicht sein könnte. Die Echos der musikalischen
Vergangenheit von Bernhard Eder treffen auf die gegenwärtige Gefühlslage
einer Gesellschaft, deren Welt auf den Kopf gestellt worden ist.

http://bernhardeder.net/