Neuigkeit vom 02.09.2022Naima Bock & Multumult Duo

Dass jeder einzelne der Songs auf dem Solo-Debüt der Ex-Goat Girl-Bassistin Naima Bock ein eigenes – und von den anderen vollkommen unterschiedliches – musikalisches Mäntelchen besitzt, liegt weniger daran, dass Naima sich nicht so recht entscheiden konnte, was sie als Solo-Künstlerin eigentlich machen wollte, sondern daran, dass sie von einer Vielzahl kultureller Referenzen (sie hat brasilianisch/ griechische Roots) und künstlerischer Inspirationen leiten ließ. Außerdem nutzte sie die Auszeit nach ihrem Ausstieg bei Goat Girl und der einsetzenden Pandemie dafür, einen Gärtnereibetrieb zu gründen, Archäologie zu studieren und lernte Gitarre und Geige zu spielen.

Zusammen mit Produzent Joel Burton entwickelte sie in Dan Careys Speedy Wonderground-Studio ein Konzept, bei dem in Zusammenarbeit mit bis zu 30 beteiligten Musikern und einer Vielzahl von Stilen, Arrangements und Inszenierungen eine breite Palette von Möglichkeiten entstand, aus denen sich Naima jeweils das geeignete heraussucht. Dabei ist zweierlei bemerkenswert: Das klingt trotz allem niemals überfrachtet und indem sich Naima offen für alles zeigt, gibt es auch keinen bestimmte Richtung, die sie anstrebt. Naimas Songs sind also in gewissem Sinne ergebnisoffen. Zusammengehalten wird das zwischen den Extremen von Naimas klagendem, unaufgeregten Gesang. Zwischen psychedelischen Ambient-Drones, orchestralem Doom-Folk, schluffiger Jazz-Ballade, Glam- und Indie-Pop, Bossa Nova Folklore und klassischem britisch geprägtem, psychedelischem Folk zwischen Robert Wyatt und Vashti Bunyan ist da so ziemlich alles möglich – außer jener Art von Indie-Rock, den Goat Girl favorisierten übrigens. (Ulrich Maurer/ gästeliste.de)

 

Multumult ist eine Bukarester Improvisationsgruppe, die 2015 gegründet
wurde. Ihre Musik kombiniert akustische und elektrische Instrumente (Geige,
Gitarre, Blas- und Schlaginstrumente) mit elektronischen Tools, die in
Echtzeit angesteuert werden.

 

Scharf, laut, ruhig, empathisch, dissonant, harmonisch – ihre Musik ist
eine Mischung aus all diesen Attributen und mehr. Sie haben die Stufe
erreicht, auf der sie unsere Körperteile (Finger, Mund, Ohren) mit den
Instrumenten selbst verbinden. Sie wandeln Luft- und Fingerbewegungen in
Elektronen um, die durch Mikrofone übertragen werden. Ihre Musik ist wie ein
Bus, der von nirgendwo nach nirgendwo fährt. Multumult kann plötzliche
Ausbrüche oder Energie erzeugen oder sich in einer temporären Schleife
befinden, aus der kein Ausweg gefunden wird.

 

Hinweis: Dieses Mal sind sie im DUO-Format unterwegs (Calin Torsan und
Vasile Gherghel).